selbstbestimmt - erste Bilanz

"Ich bestimme selbst ..." war gestern der Satzanfang des Tages. Da ging es um die Privatspähre, den Umgang mit Geld, eine Bahnfahrt, die Wahl der Wohnung oder der Arbeitsstätte. Ganz selbstverständliche Angelegenheiten des Alltags. Nicht aber für Menschen mit Behinderungen! Wenn es um die Rechte von Menschen mit Behinderungen geht, kommt man an der entsprechenden UN-Konvention nicht vorbei. Sie ist das zentrale Dokument für die öffentliche Diskussion gesellschaftlicher Fragen.

Mit der Unterzeichnung dieses völkerrechtlichen Vertrags hat sich die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, die darin verbrieften Rechte grundsätzlich anzuerkennen, die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen und deren Familien entsprechend zu gestalten und dafür zu sorgen, dass sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Die Diakonie Mitteldeutschland hat in den Jahren 2013 und 2014 im Rahmen des Projektes „selbstbestimmtselbst. Es ist MEIN Leben.“ dazu eingeladen, die verschiedenen Aussagen der UN-Behindertenrechtskonvention gemeinsam zu diskutieren und ins Gespräch zu kommen.

Im Rahmen des von der Aktion Mensch geförderten Projektes haben Menschen mit Behinderungen ihre eigenen Forderungen direkt formuliert. Diese Forderungen haben wir gestern erstmals an Politiker überreicht und mit ihnen und mit Geschäftsführern von Diakonie-Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Erfurt diskutiert.

Die Menschen mit Behinderungen, die an dem Projekt mitgewirkt haben, kamen dabei selbst am Runden Tisch zu Wort und haben ihre Forderungen eingebracht – zum Teil verarbeitet in kurzen Filmen, die während der Diskussion eingespielt wurden.

Hier die Filmbeiträge:
Thomas Karbaum "Gleiche Arbeit, gleicher Lohn"
Jonathan Geßner: "Ich will so reisen, wie jeder Andere"
Melanie Dahms, Denis Mosch: "Wir entscheiden selbst, ob wir Kinder kriegen"
André Willing: "Ich ziehe eh bald aus"