Einheitliche Standards bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt
Gemeinsame Pressemitteilung EKM, Landeskirche Anhalts und Diakonie Mitteldeutschland: Die unabhängige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie tritt in eine neue Phase ein. Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommissionen (URAK) nehmen bundesweit ein Jahr nach der Veröffentlichung der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ in den kommenden Wochen ihre Arbeit auf.
Die Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission Mitteldeutschland wurde von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, der Evangelischen Kirche Anhalts und der Diakonie Mitteldeutschland gemeinsam gebildet. Ihr gehören sieben Personen an. Drei Expertinnen und Experten wurden von den Landesregierungen Thüringen und Sachsen-Anhalt benannt. Sie sind Hochschullehrende an den Hochschulen in Merseburg, Jena und Nordhausen. Zwei Mitglieder sind Betroffene, die das Betroffenenforum Mitteldeutschland entsendet hat. Dazu kommen je ein Vertreter der EKM und der Diakonie Mitteldeutschland. Die Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission beginnt am 17. März ihre Arbeit.
Die bundesweite Gründung von Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen wurde durch die evangelische Kirche und die Diakonie initiiert. Alle neun Aufarbeitungskommissionen arbeiten nach einem gemeinsamen Standard, der zwischen der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie der Diakonie Deutschland Ende 2023 in einer gemeinsamen Erklärung festgelegt wurde. So soll nach Veröffentlichung der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ Anfang 2024 die systematische Aufklärung und unabhängige Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie weiter intensiviert und regional fortgesetzt werden.