Jordanien Tag 3: Das Beispiel Petra - Lernen aus der Geschichte

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(21. März 2018) Der fruchtbare Halbmond - so wurde einst das Gebiet des heutigen Syrien, Israel, Palästina, Jordanien genannt, weil es eine Gegend ist, die reich an Ressourcen war. Das weckte Begehrlichkeiten in den Großreichen Ägyptens, Mesopotamiens, Assyriens, der Griechen, Römer und anderer durch alle Zeiten.

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Das Kloster Ad-Deir in Petra - Die Stadt ist schon lange Zeit verlassen (Foto: Dorothea Pelliccioni)

Jahrtausende wechselhafter Geschichte treffen sich heute noch Schritt für Schritt auf allen Wegen in Jordanien. In der Felsenstadt Petra lässt sich erahnen, was in den Jahrtausenden die Menschen geprägt hat. Das alte Reich der Nabatäer erlebte hier ihren Höhepunkt. Es ist bis heute weder eindeutig geklärt, woher sie kamen noch wohin sie verschwanden. Sie hinterließen eine tief beeindruckende Stadt - in Felsen gehauene prunkvolle Gräber und Häuser. Nach ihnen prägten Griechen, Römer und Byzanz diesen Ort.

Diese Zeugen der Vergangenheit erzählen bis heute Geschichten von Menschen, die sich einst ihr Leben aufbauten und fest an die Zukunft glaubten. Sie gründeten dort Familien und bestatteten ihre Toten.

Orte wie Petra erzählen gleichzeitig vom Ende der Zukunft. Die Heimat verlassen müssen, in Kriegen alles verlieren, untergehen - seit Jahrtausenden machen Menschen dieselben Erfahrungen. Was ist also die Botschaft der "alten Steine"? Nichts ist sicher und nichts in unserer Welt bleibt ewig.

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Die prächtige Schatzkammer in Petra zeigt den einstigen Reichtum der Stadt (Foto: Holger Holtz)

Ein Gedanke aus den Begegnungen dieser Tage in Jordanien ist: es ist in unserer Welt nicht normal, wie wir in Deutschland leben. Unser Lebensstandard liegt weit über dem der meisten Menschen auf dieser Welt. Was wir für selbstverständlich halten, ist es nicht. Und - genau wie bei den Nabatäern Petras - wird es nicht immer so bleiben. Wie schrecklich es damals gewesen ist, sehen wir an den Menschen, die heute alles verlieren.

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Die Reisegruppe hat auf den Spuren der Geschichte das aktuelle Weltgeschehen reflektiert (Foto: Conrad Springer)

Eine weitere Botschaft: Kulturen hinterlassen Spuren. Kein Nabatäer hätte sich vorstellen können, dass die Reste ihrer Stadt heute UNESCO Weltkulturerbe sind und wir Eintritt bezahlt haben, um ihre Spuren zu bestaunen.

Text: Holger Holtz