Das Testament für die gute Sache
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Andreas Hesse
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„Was bleibt von mir, wenn ich einmal nicht mehr auf der Welt bin? Was möchte ich den Menschen hinterlassen, die mir sehr am Herzen liegen?“
Haben Sie sich schon einmal diese Fragen gestellt? Zugegeben, an den eigenen Tod zu denken ist für viele Menschen schmerzhaft, zumindest unangenehm. Doch es lohnt sich in mehrfacher Hinsicht über das eigene Erbe – das weit über materielle Güter und Besitzansprüche hinausgeht – nachzudenken. „Was bleibt. Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben“ ist eine gemeinsame Initiative der Evangelischen Landeskirchen und ihrer Diakonischen Werke und lädt dazu ein, sich der manchmal unangenehmen Fragen zum Lebensende zu stellen. Der Tag des Testaments am 14. September ist dafür eine gute Gelegenheit.
Die Wanderausstellung „Was bleibt. Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben.“ – hier in der Augustinerkirche Erfurt – gibt Interessierten einen Einblick in die persönlichen Geschichten und Erbstücke von Menschen, die ihrer Nachwelt etwas hinterlassen wollen. (Foto: Diakonie Mitteldeutschland)
Das eigene Erbe – ein Geschenk für die Nachwelt
Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihre Kindheit denken? An Ihre Schulzeit? Oder wenn Sie an Ihren ersten Job, die Geburt eines Kindes oder enge Freunde denken? Das Erinnern nimmt einen wichtigen Platz im menschlichen Denken ein. Freud und Leid, euphorische und traumatische Erinnerungen, große Ereignisse und kleine Momente werden vom Gedächtnis in verschiedensten Formen verarbeitet und gespeichert. Persönliche Gegenstände, Andenken, Erinnerungsfotos und alte Videos können wichtige Stützen für die Erinnerung sein.
Die Wanderausstellung „Was bleibt.“ zeigt in verschiedenen, wechselnden Kirchen in Mitteldeutschland persönliche Gegenstände, die Menschen an ihre Liebsten weitergeben wollen. Interessant dabei ist, dass die meisten Gegenstände keinen materiellen Wert haben. Vererbt werden die Geschichten, die Gedanken und die Erinnerungen, die damit verknüpft sind: Der alte Wanderrucksack mit den vielen Aufnähern verschiedener Länder, das handgeschriebene Kochbuch mit vielen Anmerkungen oder die erste Bruce Springsteen-Schallplatte können für Menschen Kostbarkeiten sein, die eine Verbindung zu einem geliebten Menschen erhalten und Emotionen auslösen.
Eine Fotografie, eine Sonnenbrille, ein Dia und ein Spielzeugauto – Erbstücke können sehr verschieden und manchmal auch wunderlich sein. (Foto: Diakonie Mitteldeutschland)
Wichtig ist dabei, die Geschichte hinter den Gegenständen für die Angehörigen in einer geeigneten Form festzuhalten. Als Brief oder in einem Tagebuch, als Sprachnachricht oder als Video. Doch die wichtigste Frage ist: Was will ich überhaupt an meine Nächsten vererben?
Vererbte Werte – gelebte Ideale
Diese sehr persönliche Frage wird jeder Mensch anders beantworten: Manche Menschen möchten ihr angespartes Geld, Wertgegenstände oder ihr Haus weitergeben, damit es die Angehörigen erfreut und ihr Leben bereichert. Manche Menschen wollen liebevoll gesammelte Kleinode oder ganz persönliche Gegenstände weitergeben. Und manche Menschen wollen tatsächlich ihre eigenen Werte, Ideale und Träume an die Nachwelt weiterreichen. Das können selbstgeschriebene Geschichten und Gedichte sein oder der Anstoß, einen ehrenamtlichen Vereinsposten zu übernehmen, bis hin zu der Testamentsspende, die das Vermögen einem gemeinnützigen Zweck zukommen lässt, beispielsweise der Kirchengemeinde, einer Diakonie-Einrichtung vor Ort, einem christlichen Hilfswerk wie Brot für die Welt oder einem regionalen Spendenprogramm wie der „Aktion Kindern Urlaub schenken“.
Vererbte Werte: Neben der Bruce Springsteen Schallplatte „Born in the U.S.A.“ vererbt dieser Mann einen Teil seines Vermögens an soziale Projekte in seiner Region. (Foto: Diakonie Mitteldeutschland)
So kann das Erbe zu einem persönlichen Ansporn für die Nachkommen, Freunde und Angehörige werden, den angefangenen Weg des geliebten Menschen fortzuführen oder das Ersparte sorgt dafür, die Welt im Sinne des verstorbenen Menschen zu gestalten. Es ist wichtig, diese Ideen und Ziele mit Angehörigen zu Lebzeiten zu besprechen und die eigenen Wünsche und Vorstellungen schriftlich festzuhalten. Das eigene Lebensende lässt sich schwer planen – der Nachlass, Wünsche und Verantwortlichkeiten für die Angehörigen dagegen schon. Das Testament, die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung sind deswegen für jede und jeden wichtige Vorbereitungen mit Blick auf das Lebensende.
Das Testament – guter Rat ist nicht immer teuer
Die Aktion „Was bleibt. Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben.“ bietet neben der Wanderausstellung zum ideellen Erbe verschiedene Veranstaltungen und Vorträge, einen Ordner mit wichtigen Fragen zur letzten Reise und auch immer wieder an verschiedenen Tagen eine professionelle und kostenlose juristische Beratung zu allen Fragen rund um die Themen Vorsorge und Erbrecht. Der 14. September ist der „Tag des Testaments“ und bietet einen guten Anlass, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.
„Nicht(s) vergessen – Gut vorbereitet für die letzte Reise“ ist der Informationsordner zur Vorsorge für das Lebensende. Mehr dazu erfahren Sie auf www.nichtsvergessen.de. (Foto: Diakonie Mitteldeutschland)
„Was ist Ihr Schatz des Lebens?“ Diese Frage erwartet Besucherinnen und Besucher ganz am Ende der Ausstellung „Was bleibt.“ Die Antworten auf den Karten sind vielfältig. Viele sind liebevoll geschrieben und verziert. (Foto: Diakonie Mitteldeutschland)
Hintergrund: „Was bleibt. Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben“ ist eine gemeinsame Aktion der Evangelischen Landeskirchen und ihrer Diakonischen Werke. Mit einer Wanderausstellung, Informationsmaterialien und verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen werden Interessierte eingeladen, sich mit wichtigen Fragen zum eigenen Lebensende auseinanderzusetzen, fachliche Beratung zu erhalten, sich zu informieren und Vorsorge zu treffen. Weitere Informationen zur Aktion „Was bleibt.“ Finden Sie unter www.was-bleibt.de.