Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt

ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt

Der Forschungsverbund „ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“ stellt morgen, am 25. Januar, seine Studienergebnisse der Öffentlichkeit vor. Nach Beschluss der Synode der EKD in 2018 wurde der Forschungsverbund aus verschiedenen deutschen Universitäten und Instituten beauftragt, eine wissenschaftliche Gesamtstudie durchzuführen. Der Forschungsverbund hat das Ziel, eine Analyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen, die (sexualisierte) Gewalt und Machtmissbrauch begünstigen, zu erstellen. Damit soll eine empirische Basis für weitere Aufarbeitungsschritte der evangelischen Kirche und Diakonie gelegt werden.

Die EKD, die Diakonie Deutschland und die Landeskirchen und Diakonieverbände erhalten vor Veröffentlichung keinen Einblick in die Ergebnisse der Studie, die mehr als eintausend Seiten umfasst. Der Betroffenenbeirat erhält ein erstes Briefing heute, am 24. Januar. Von da an sind erste Äußerungen auf social-media-Plattformen wahrscheinlich. Ab morgen ist mit einer hohen medialen Aufmerksamkeit und intensiver Berichterstattung zu rechnen. Beiträge in online-Medien und TV- und Radio-Hauptnachrichten sind für morgen schon in Vorbereitung, die Tageszeitungen werden am Freitag erste gedruckte Nachrichten und Kommentare publizieren.

In der öffentlichen Kommunikation werden der Forschungsverbund ForuM und der Betroffenenbeirat eine Führungsrolle haben, in der Pressekonferenz wird auch die amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs sprechen.

In den letzten Wochen haben die Fachstellen für sexualisierte Gewalt, Leitungspersonen und Kommunikationsfachleute der EKD und der Diakonie Deutschland Leitlinien und Hinweise für die Kommunikation erarbeitet, die wir Ihnen hier zur Verfügung stellen.

Die Dokumente sollen vor allem helfen, den Entstehungsprozess der Untersuchung zu verstehen und die Studie in die Zusammenhänge der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und heute bestehender Schutz-, Informations- und Präventionsmaßnahmen einzuordnen.

Bei Presseanfragen von Regional- und Landesmedien, die bei Ihnen aktuell zum Thema eingehen, verweisen Sie bitte direkt an die Pressestellen der Diakonie Mitteldeutschland oder der EKM. Eine intensive Berichterstattung kann auch dazu führen, dass Betroffene Traumatisierung erleben und dass Menschen sich erstmals als Betroffene zu erkennen geben. Bitte weisen Sie bei Bedarf auf unsere Ansprechstellen in Diakonie und EKM hin. 

Hintergrund

Dem Forschungsverbund ForuM gehören Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen an (Soziale Arbeit, Geschichtswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie, forensische Psychiatrie, Sexualwissenschaft, Kriminologie).

Die Untersuchungen bauen auf vorhandenen Erkenntnissen zu Fragen von sexualisierter Gewalt in Institutionen und im Raum der evangelischen Kirche und Diakonie auf. In den Teilprojekten sind Menschen, die sexualisierte Gewalt im Raum der evangelischen Kirche und Diakonie erfahren haben, in verschiedenen Formen beteiligt.

Der Verbund ForuM ist ein unabhängiger Forschungsverbund. Die im Verbund zusammengeschlossenen Universitäten, Hochschulen und Institute und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen frei, unabhängig und veröffentlichen selbstständig ihre Ergebnisse. Die Arbeiten des Forschungsverbundes ForuM werden von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Rahmen einer Zuwendung gefördert. Die Evangelische Kirche hat keinen inhaltlichen Einfluss auf die Arbeit des Forschungsverbundes, die Ergebnisse und deren Veröffentlichung.