80.000 Ferientage für Kinder aus Armutsfamilien

Die „Aktion Kindern Urlaub schenken“ geht ins elfte Jahr. Seit 2006 sind Spenderinnen und Spender in Mitteldeutschland aufgerufen, mit symbolischen 15 Euro je einem sozial benachteiligten Kind einen Tag Erholung und Förderung zu schenken. Inzwischen konnten dank der großen Hilfsbereitschaft mehr als 1.500 Ferienprojekte für rund 20.000 Kinder und Jugendliche mit rund 1,2 Millionen Euro unterstützt werden. Das entspricht 80.000 Ferientagen für Kinder und Jugendliche aus Armutsfamilien.

In Sachsen und Thüringen wachse jedes sechste Kind in Armut auf, sagte der Jenaer Erziehungswissenschaftler Roland Merten, der im Spendenbeirat der Diakonie sitzt. In Sachsen-Anhalt sei sogar jedes vierte Kind von Armut betroffen. Er kritisierte, dass diese Kinder nicht ausreichend gefördert würden und zu wenig in Bildung investiert werde. Diese Betroffenen schlitterten dann wieder in die nächste von Armut und Arbeitslosigkeit geprägte Generation, warnte er.

Oberkirchenrat Eberhard Grüneberg, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland, fügte hinzu, die Lebensbedingungen hätten sich in den vergangenen Jahren verschärft. Doch die Gesellschaft scheine sich an diesen Zustand zu gewöhnen, beklagte er. „Wir können diese Gruppen nicht einfach abhängen.“

Auch 2017 will die „Aktion Kindern Urlaub schenken“ rund 3.700 Kinder und Jugendliche aus Mitteldeutschland fördern. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen soll unter anderem der 6. Lauf & Schenke Benefizlauf am 24. Juni in Halle (Saale) beitragen. Insgesamt rechnen die Initiatoren für das laufende Jahr mit Spenden und Geldauflagen in Höhe von rund 200.000 Euro. Darüber hinaus wird die „Aktion Kindern Urlaub schenken“ in diesem Jahr auch aus einem Fonds der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland unterstützt. (Pressemeldung, epd gekürzt und eigene)