Alte Tür und junge Ideen

In einem Seminar für Jugendliche im Freiwilligendienst (FSJ und BFD) entstand im Januar unser Beitrag für die Weltausstellung in Wittenberg zum Reformationsjubiläum 2017. Die Diakonie Deutschland will dort unter dem Motto „Türen öffnen. Gerechtigkeit leben.“ an Luthers Thesenanschlag anknüpfen. Künstlerisch gestaltete Türen aus ganz Deutschland sollen dann gezeigt werden.

Unser Beitrag zeigt, wie sich Jugendliche mit dem Thema Gerechtigkeit auseinandersetzen. In kleinen Gruppen wurden ausgewählte Themen bearbeitet. Es geht um die Lebenswelt der Seminarteilnehmer. Da geht es schnell um die Frage nach Prüfungen und Zensuren, um Beteiligung, um Frieden und dessen Bedrohung oder um die Begrenzung von Profiten im Gesundheitswesen. Gibt es Lösungen? Einen ganzen Seminartag nehmen sich die jungen Leute Zeit, um zentrale Aussagen und Botschaften zu finden.

Die alte Tür steht schon im Raum. Eine Projektionsfläche, eine leere Leinwand, die befüllt werden soll. Es ist eine Tür aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, einfach gearbeitet aus Nadelholz und einseitig mit Blech beschlagen. Die Tür ist etwa so alt, wie die Diakonie Wicherns. So alt, wie die sozialen Fragen seit der industriellen Revolution. Sie wurde bewegt in Zeiten der Staatsbildung Deutschlands, in Kriegszeiten, in Zeiten von wirtschaftlichem Auf- und Abschwung. Ein kleines bisschen steht sie auch für Luther, denn sie hing in einem Hinterhaus in Eisleben, nur etwa 300 Meter von Luthers Geburtshaus und nur ein paar Meter von seinem Sterbehaus entfernt.

Das Haus zur Tür wurde abgerissen, die Substanz hat die DDR-Mangelwirtschaft nicht überlebt. Die Tür wurde von Denkmal-Enthusiasten gerettet, geborgen für einen neuen Ort. Jetzt hat die Tür sogar eine neue Bestimmung. Jetzt ist sie Kunst, gestaltet und bemalt mit typischen Elementen der „Street Art“ oder auch „Urban Art“.

Hier gibt es ein Video mit Selfie-Statements der Beteiligten.