OSTERN 2022

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Den Frieden Gottes spricht Jesus seinen Freundinnen und Freunden, auch den Zweiflern zu. Er benennt damit die große Hoffnung, die in allen großen Religionen Grundlage des Glaubens und Sehnsucht der Menschen ist: Shalom – Salam – Friede … Es ist der Friede, der von Gott kommt und seine ganze Schöpfung umfasst. Diese Zusage gilt auch uns heute, Ostern 2022. Wir sind eingeladen, befähigt und aufgefordert, etwas von dem Shalom Gottes in dieser Welt zu leben.

In diesen Tagen erleben wir, wie brüchig dieser Frieden ist. Was kann uns Hoffnung schenken? Der Blick auf den Auferstandenen, der unser Bruder ist, der menschliches Leid erlebt und durchlebt hat. Der Friede Gottes kommt auch nicht von Ferne, sondern Jesus Christus selbst ist der Shalom Gottes. Er hat die Arme geöffnet. Er ermöglicht uns, in seiner Nachfolge den Frieden zu leben, in kleinen und großen Schritten, jeder an seinem Lebensort.

Und das kann ganz unterschiedlich sein. In der Nachfolge leben kann bedeuten, sich für die nahen und fernen Nächsten einzusetzen. Kann bedeuten von dem abzugeben, was ich habe. Kann bedeuten, sich auf den Weg zu machen – vielleicht vom 26. bis 29. Mai als Pilgerin oder Pilger an der Seite unseres EKM-Landesbischofs Friedrich Kramer auf dem Weg zur Taufe, zu einem Friedensweg mit Gott. Friedrich Kramer: „Wir wollen in der Gegend um Harzgerode pilgern und auf dem Weg über Gott und die Welt, die Taufe und Ihren Weg sprechen. In der Taufe sagt Gott Ja zu einem Menschen, und mit seiner Taufe antwortet ein Mensch darauf. Hier entsteht eine Beziehung, die hält“. (Weitere Informationen und Anmeldung)

In der Nachfolge zu leben bedeutet auch, im Gespräch mit Gott zu bleiben – im Gebet.

Mitten in Hunger und Krieg feiern wir, was verheißen ist: Fülle und Frieden.
Mitten in Drangsal und Tyrannei feiern wir, was verheißen ist: Hilfe und Freiheit.
Mitten in Zweifel und Verzweiflung feiern wir, was verheißen ist: Glauben und Hoffnung.
Mitten in Furcht und Verrat feiern wir, was verheißen ist: Freude und Treue.
Mitten in Hass und Tod feiern wir, was verheißen ist: Liebe und Leben.
Mitten in Sünde und Hinfälligkeit feiern wir, was verheißen ist: Rettung und Neubeginn.
Mitten im Tod, der uns von allen Seiten umgibt, feiern wir, was uns verheißen ist:
Die lebendige Anwesenheit Christi, unseres Herren. Amen.

Gottes Zusage: Friede sei mit Euch! Diese Zusage will uns in diesen Tagen tragen: Dass über Gewalt und Tod das Leben das letzte Wort hat. Dass wir froh singen können: „Auf, auf, mein Herz, mit Freuden, nimm wahr, was heut geschieht; wie kommt nach großem Leiden nun ein so großes Licht …“. (Evangelisches Gesangbuch 112, 1)

Wir wünschen Ihnen allen ein gesegnetes und friedliches Osterfest!
Christoph Victor