Wir über uns

Was wir in der Diakonie tun, ist Ausdruck unseres christlichen Glaubens. Unser diakonisches Handeln wird für viele zum Erweis der Glaubwürdigkeit der Kirche.

Wer aufmerksam durch unsere mitteldeutschen Dörfer und Städte geht, trifft an vielen Orten noch heute auf Spuren christlicher Liebestätigkeit. Entlang der Hauptstraßen durch unsere Länder finden sich die baulichen Reste von Herbergen und Hospitälern, Klöstern, Bürgerhospitälern und Armenhäusern.

Angeregt durch die pietistische Bewegung ist es im 18. und 19. Jahrhundert zu einer Reihe von Gründungen diakonischer Einrichtungen in unserem mitteldeutschen Raum gekommen. Die Franckeschen Stiftungen in Halle wurden zum Urtyp evangelischer Einrichtungen. Die Verbindung von Bildungsaufgaben und sozialen Aufgaben ist bis heute kennzeichnend für die „Erziehungsdiakonie“.

Francke gefolgt sind Falk in Weimar und Fröbel in Südthüringen. Die Erziehungsdiakonie sollte später durch die Basedowsche Reformpädagogik in Dessau wichtige Impulse bekommen. Zinzendorfs brüdergemeindliche „Anstalt der Gemeinschaft“ hatte eher die diakonisch handelnde Gemeinde im Blick. Gleichwohl sind aus diesem Impuls in Mitteldeutschland in Gnadau, Neudietendorf und Ebersdorf auch „Anstalten zur Erziehung“ entstanden. Die umfänglichsten Gründungen verdanken wir im mitteldeutschen Raum der „Mutterhausdiakonie“.

Fliedner war 1857 nach Halle gerufen worden, um bei der Gründung des dortigen Mutterhauses behilflich zu sein. Nach dem Kaiserswerther Vorbild sind dann weitere Mutterhäuser in Magdeburg, Halberstadt, Dessau und Eisenach gegründet worden. Das Mutterhaus der Diakoniesschwestern in Wittenberg und das Neuvandsburger Haus in Elbingerode sind spätere Gründungen aus anderen Wurzeln.

Das gilt auch für das Sophienhaus in Weimar und das Bodelschwingh-Haus in Wolmirstedt. Aus den Mutterhäusern entwickelte sich der bis heute zahlenmäßig größte Teil diakonischer Aktivitäten in Mitteldeutschland. Der Dienst der Diakonissen ist in den Gemeinden und Einrichtungen bis heute unvergessen.

Die „männliche Diakonie“ bekam ihren Platz in den Neinstedter Anstalten und im Falkhaus in Eisenach. Die dort ausgebildeten Diakone sind vorrangig in der Gemeinde- und Jugendarbeit tätig. Es hat natürlich auch Gründungen von Einrichtungen unabhängig von Mutter- und Brüderhäusern gegeben. Zu denken ist da unter anderem an die ganz alten Stiftungen, an viele Vereinsgründungen, an die Einrichtungen der Johanniter und an die Stadtmission.

Die Vielfalt diakonischer Aktivitäten hatte damals schon Johann Hinrich Wichern vor Augen, als er 1848 auf dem Kirchentag in Wittenberg die Kirche dazu aufrief: „Die Liebe gehört mir wie der Glaube.“

Damals wurde der Vorgänger des Diakonischen Werkes gegründet, der so genannte „Central-Ausschuss für Innere Mission“. Dieser wurde 1922 in Eisenach in den „Kontinentalen Verband für Innere Mission und Diakonie“ auf Initiative des schwedischen Erzbischofs Söderblom aufgenommen. Die Verbindung der tätigen Liebe mit dem sie bestimmenden Glauben verstand man als Innere Mission.