Was bleibt. Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben.

Kontakt

Andreas Hesse
Fundraiser / Marketingteam

Merseburger Straße 44, 06110 Halle
Telefon (0345) 12299 141
E-Mail

Download vCard

(10. Mai 2022) Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin? Wie möchte ich in Erinnerung bleiben? Was kann und sollte ich regeln? Viele Menschen stellen sich im Laufe ihres Lebens diese Fragen. Dieser Beitrag gibt einen Einblick, was über unseren Tod hinaus bleiben kann.

blog_1_154.jpg

Erinnern, reflektieren, austauschen – die Ausstellung „Was bleibt.“ lädt ein zur stillen Betrachtung oder zum lebhaften Austausch mit anderen. (Foto: Diakonie Mitteldeutschland)

„Mir ist es mein Leben lang gut gegangen. Jetzt will ich etwas zurückgeben. Ich habe selbst keine Kinder, unterstütze aber seit vielen Jahren auch mit Spenden die Arbeit für Kinder und Jugendliche.“ Martha Siebenstein ist eine Seniorin im fortgeschrittenen Alter. Sie heißt eigentlich ganz anders, möchte aber kein großes Aufsehen um ihre Spende machen. Denn sie hat sich dazu entschieden, ihr angespartes Geld nach ihrem Tod einem gemeinnützigen Zweck zu übertragen. Sie hat eine kirchlich-diakonische Einrichtung in Mitteldeutschland als Begünstigten in ihr Testament eingetragen und leistet so eine Testamentsspende.

Was bewegt Menschen dazu, ihr Erbe zu spenden? Die meisten wollen nach ihrem Tod etwas Gutes hinterlassen, das sie selbst überdauert. Was genau das sein kann, das sehen Sie in unserer Ausstellung „Was bleibt. Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben.“

blog_2_340.jpg

Die Ausstellung in der Herderkirche in Weimar. Dort war sie im März zu sehen. (Foto: Diakonie Mitteldeutschland)

Seit März 2022 wandert unsere Ausstellung durch mitteldeutsche Kirchenkreise. Den Auftakt machte die Kirchgemeinde in Weimar, wo die Präsentation im März in der Herderkirche zu sehen war. Im Laufe des Jahres wird die Ausstellung auch in Altenburg, Eisleben, Teuchern, Droyßig, Jena, Gera und in weiteren Orten gezeigt.

Die Wanderausstellung bietet Gelegenheiten, über Fragen zu Sterben und Zuversicht, Versöhnen und Vererben und über das, was bleibt und bleiben soll, ins Nachdenken und ins Gespräch zu kommen. Sie soll ermutigen, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen.

Die Ausstellung zeigt dabei auch sehr persönliche Erbstücke und rückt die Menschen dahinter und ihre Lebensgeschichten und Gedanken in den Vordergrund. Schwarz-weiße Hochzeitsfotos, eine alte Kamera, ein Wanderrucksack mit zahlreichen Aufnähern, Nähzeug und ein abgegriffenes Nudelholz – die ausgestellten Gegenstände sind so vielfältig wie die Lebensgeschichten und die Menschen dahinter. Sie alle möchten der Nachwelt etwas hinterlassen, das ihnen viel bedeutet hat. Es geht dabei nicht um die Gegenstände selbst, sondern um die Botschaften und Gedanken, die damit verbunden sind.

blog_3_171.jpg

„Was bleibt, wenn ich einmal nicht mehr da bin?“ Erinnerungen, Rezepte, Lebensentwürfe, Haltungen. Gerade den eigenen Kindern und nahestehenden Menschen kann man viel mitgeben. (Foto: Diakonie Mitteldeutschland)

„Was bleibt? Es gibt ganz viel, an das ich gerne zurückdenke. Aber ich schaue auch nach vorne. Deshalb unterstütze ich über meinen Tod hinaus Projekte in meiner Region. Gerade die Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen hat es mir angetan.“ Neben dieser Botschaft und einem Foto des Spenders sieht man eine etwas zerdrückte Mundharmonika, einen Aufkleber der Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“ und Bruce Springsteens Schallplatte „Born in the USA“. Die Ausstellung lädt dazu ein, Menschen zu entdecken, sich zu erinnern, zu reflektieren und über sein eigenes Erbe nachzudenken. An einer extra dafür eingerichteten Wand kann man lesen, was die Besucher der Ausstellung ihrer Nachwelt hinterlassen wollen. „Mein Optimismus!“, „Ein Lächeln im Gesicht der Menschen, die sich an mich erinnern.“, „Mein größter Schatz ist meine Familie.“

Abendliche Vorträge und Gesprächsrunden etwa zum Empfinden von Glück im Leben, zum Umgang mit Trauer, zu Gottvertrauen und Aussöhnung, aber auch zu Testamentsgestaltung und Patientenverfügung runden die Ausstellung ab. Sie helfen dabei, einen Zugang zum Thema zu finden. Mit „Was bleibt.“ greifen wir bewusst auch den Gedanken des gemeinnützigen Vererbens auf. Schenken und Stiften für soziale Zwecke stellen eine jahrhundertealte kirchlich-diakonische Tradition dar, die auch heute noch ihren Ausdruck findet.

blog_4_357.jpg

Die Besucherinnen und Besucher können in der Ausstellung ihre Wünsche äußern. (Foto: Diakonie Mitteldeutschland)

Hilfestellung für eine gute Planung bietet außerdem der Vorsorge-Ordner „Nicht(s) vergessen. Gut vorbereitet auf die letzte Reise“. Er kann im Rahmen der Ausstellung und auch online bestellt werden. Der Ring-Ordner und das dazugehörende Begleitmaterial bieten zahlreiche Impulse und Unterstützungen, um Planbares anzupacken, Dokumente zu ordnen und wichtige Gespräche zu führen.

Wenn Sie Interesse an „Was bleibt.“ gewonnen haben, dann können sie die Ausstellung, die Vorträge und Gesprächsrunden aktuell bis zum 22. Mai in der Dorfkirche Lohma bei Schmölln besuchen. Ab Anfang Juli ist die Ausstellung in Eisleben zu sehen.

Hintergrund: Das Kommunikationskonzept „Was bleibt.“ wurde von der Landeskirche Baden und ihrer Diakonie entwickelt und kommt inzwischen in zahlreichen Landeskirchen und Diakonischen Werken zum Einsatz. Für die Region Mitteldeutschland verantworten die Landeskirche Anhalts, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und die Diakonie Mitteldeutschland gemeinsam die Aktion. Weitere Fragen und Interesse an einer Ausstellungspräsentation richten Sie bitte an Andreas Hesse (hesse(at)diakonie-ekm.de).